Langgöns (ikr). „Rund ums Kleebachtal“ führte der Grenzgang im Rahmen des Jubiläums „Cleeheim 774“ von Oberkleen und Niederkleen. Über 50 wanderfreudige Teilnehmer ließen sich trotz teilweise strömenden Regens nicht davon abhalten, die historischen Grenzen der beiden Ortschaften zu erkunden.
Die Wanderung erstreckte sich über 28 km und führte die Teilnehmer entlang alter Grenzsteine durch die malerische und naturnahe Landschaft des Kleebachtals. Unter der Leitung von Tim Hanika, Chef der Wanderabteilung des TSV Oberkleen, der die Route ausgearbeitet hatte, konnten die Wanderer Wege entdecken, die sonst kaum jemand geht. Für viele der Teilnehmer waren diese Pfade eine vollkommen neue Erfahrung, entsprechend groß war ihre Begeisterung. So herrschte trotz des regnerischen Wetters eine hervorragende Stimmung. Die Teilnehmer genossen die frische Luft und die vielfältigen Eindrücke, die in die Wanderung bot. Die interessante Mischung aus historischen Stätten wie dem Napoleonstock bei Oberkleen und unberührter Natur wie im landschaftlich sehr reizvollen Bombachtal machte das Ganze zu einem besonderen Erlebnis. Nach gut halber Strecke war am Paul-Schneider-Haus in Dornholzhausen Mittagspause. Hier genossen die Wanderer einen Imbiss, der von der Sparkasse Wetzlar gesponsert und von Mitarbeitern um Vorstandsmitglied Stefan Rink serviert wurde. Der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch dankte für dieses „besondere, nicht alltägliche Engagement am Wochenende“. Der Rathauschef hatte am Tag vor der Wanderung extra noch verschiedene Wege gemulcht, um sie passierbar zu machen, und vorsorglich zwei Gemarkungskarten besorgt: „Denn die Lage der Grenzen ist ein Wissen, das heute nicht mehr so relevant ist.“ Sein Dank galt auch Wolfgang Bork, der extra für die Veranstaltung die Tore des Magna Parks geöffnet hatte, „denn sonst wäre der Weg entlang der Grenze nach Kirch-Göns nicht möglich gewesen“, betonte Martin Hanika vom Festausschuss „Cleeheim 774“. Der Weg führte ganz in der Tradition der „Alten Grenzgänger“ von der Weidig-Sporthalle in Oberkleen am Steinbruch vorbei zur Ebersgönser Grenze, zum Cleeberger Sportplatz, übers Bombachtal, den Köhlerberg, Schalsberg, Wehrholz, Magna Park und Manöverwäldchen zurück ins Kleebachtal, wo im Sportlerhäuschen des TSV Oberkleen ein gemütlicher Ausklang den Abschluss bildete.
„Es war eine großartige Gelegenheit, unsere Heimat aus einer neuen Perspektive zu erleben“, sagte einer der Wanderer und brachte damit die einhellige Meinung auf den Punkt. „Die alten Grenzsteine und die unbekannten Wege haben uns die abwechslungsreiche Geschichte unserer Region nähergebracht.“ So war diese Grenzwanderung ein voller Erfolg und eine würdige Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums „Cleeheim 774“, denn sie bot nicht nur körperliche Betätigung, sondern auch eine historische und landschaftliche Entdeckungsreise, die den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.